A beginner‑friendly photogrammetry tutorial (German)
Du hast gerade angefangen, mit einem 3D-Drucker zu experimentieren? Oder du möchtest einfach lernen, wie man aus realen Objekten digitale 3D-Modelle erstellt? Dann ist dieses Tutorial genau das Richtige für dich.
Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du mit deiner Handykamera ein Objekt fotografierst und daraus mithilfe kostenloser Tools ein echtes 3D-Modell erzeugst – ganz ohne Vorkenntnisse.
Objekt fotografieren
Als Erstes starten wir damit, das Objekt in möglichst hoher Qualität und mit konstantem Fokus aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren.
Achte auf folgende Punkte, damit dein Objekt möglichst gut modelliert werden kann:
- Material: Das Objekt sollte nicht spiegeln – also kein Glas, Metall oder glänzender Kunststoff. Je matter und texturierter die Oberfläche, desto besser.
- Licht: Verwende diffuses Licht. Bewölkter Himmel oder gleichmäßige künstliche Beleuchtung (z. B. Softbox oder Schreibtischlampe mit Papier davor) funktionieren sehr gut. Vermeide direkte Sonne oder starke Schatten.
- Bewegung: Bewege dich rund um das Objekt, nicht das Objekt selbst. Ideal ist ein Kreis in gleichmäßigem Abstand, erst auf Augenhöhe, dann leicht von oben und unten.
- Überlappung: Jede Aufnahme sollte sich mindestens 60–80 % mit der vorherigen überlappen – sonst erkennt die Software die Geometrie nicht.
- Kamera: Nutze eine Kamera mit möglichst wenig Rauschverhalten (z. B. neuere Smartphones). Stelle den Fokus manuell fest, damit er sich beim Bewegen nicht ändert. Viele Handys haben keine Möglichkeit mehr, den Fokus manuell zu stellen, da hilft eine Drittanbietersoftware.
Tipp: Mache lieber 30–50 Bilder zu viel als zu wenig. Du kannst später immer aussortieren – aber fehlende Blickwinkel ruinieren den 3D-Rekonstruktionsprozess.
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© 2025 Sabine Schleise